Prednisona 5 mg
60 Tabletten
Wirkstoff: Prednison
Prednison ist ein künstlich hergestelltes Glukokortikoid (Nebennierenrindenhormon) mit immunsuppressiver Wirkung, das heißt, es unterdrückt das Immunsystem. Es wird gezielt zur Immunsuppression (etwa bei Allergien) und zur Behandlung von Entzündungsreaktionen verabreicht.
So wirkt Prednison
Glukokortikoide wie Prednison haben vielfältige Wirkungen im Körper. Unter anderem hemmen sie das Immunsystem (immunsuppressive Wirkung) und helfen so gegen allergische Reaktionen. Außerdem wirken sie entzündungshemmend, indem sie die Freisetzung von Entzündungsbotenstoffen (wie Zytokinen) verhindern.
Als Prodrug ist Prednison an sich inaktiv und wird erst in der Leber in seine aktive Form, Prednisolon, umgewandelt.
Aufnahme, Abbau und Ausscheidung von Prednison
Das Glukokortikoid wird innerlich (systemisch) angewendet, etwa in Form von Tabletten oder Zäpfchen. Außerdem kann es für einen schnelleren Wirkungseintritt auch direkt in eine Vene verabreicht werden.
Über den Magen-Darm-Trakt wird der Wirkstoff wird schnell und vollständig ins Blut aufgenommen. Nach seiner Umwandlung in Prednisolon in der Leber wird er später ebenfalls in der Leber zu unwirksamen Stoffwechselprodukten abgebaut, die dann mit dem Urin ausgeschieden werden. Die Wirkung des Glukokortikoids hält relativ lang an (18 bis 36 Stunden).
Wann wird Prednison angewendet?
Prednison wird bei unterschiedlichsten Erkrankungen angewendet. Einige Beispiele:
- Allergien
- Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale, asthmoide Bronchitis, Kruppsyndrom
- Hörsturz
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: Morbus Crohn, Colitis ulcerosa
- Rheumatische Erkrankungen wie Chronische Polyarthritis
- Autoimmunerkrankungen wie Lupus erythematodes
Außerdem kann das Glukokortikoid einen Mangel an Cortison im Körper ausgleichen (Substitutionstherapie), der aufgrund einer Nebenniereninsuffizienz entstehen kann.
So wird Prednison angewendet
Prednison wird in unterschiedlichsten Darreichungsformen (etwa als Tablette, Injektion oder Infusion) und unterschiedlichen Dosierungen angewendet. Der Arzt entscheidet im Einzelfall und je nach Art und Schwere der zu behandelnden Erkrankung, welches Präparat in welcher Dosis am sinnvollsten ist.
Prinzipiell sollten Glukokortikoide wie Prednison wo kurz und so niedrig dosiert wie möglich angewendet werden. Bei längerer Anwendung ist es wichtig, den Tagesrhythmus der körpereigenen Kortisonproduktion zu berücksichtigen. Dementsprechend wird die Hauptdosis des Medikaments in der Regel morgens eingenommen (wenn die Nebennierenrinde normalerweise größere Mengen an Kortison ausschüttet). Zum Beenden einer längeren Anwendung dürfen Glukokortikoide wie Prednison nicht abrupt abgesetzt werden. Stattdessen ist ein „Ausschleichen“ notwendig: Die Dosis wird schrittweise verringert.
Im akuten Notfall, etwa bei einem anaphylaktischen Schock, wird der Wirkstoff möglichst kurz, aber hochdosiert verabreicht.
Welche Nebenwirkungen hat Prednison?
Da Glukokortikoide wie Prednison viele Organe und Organsystem beeinflussen, sind auch die möglichen Nebenwirkungen vielfältig. Sie sind unter anderem abhängig von der Darreichungsform, der Dosierung und der Anwendungsdauer. Mögliche Nebenwirkungen bei der systemischen Anwendung von Prednison oder anderen Glukokortikoiden sind zum Beispiel:
- erhöhter Blutzuckerspiegel, was mit der Zeit zu einer Gewichtszunahme und Diabetes mellitus führen kann
- Umverteilung des Körperfetts, was zu Vollmondgesicht, Stammfettsucht und Büffelnacken führt
- erhöhte Wasseransammlung im Körper
- Kalium-Mangel (Hypokaliämie)
- Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)
- erhöhte Infektanfälligkeit (durch die Immunsuppression)
- Hautveränderungen (wie Gewebeschwund, Wundheilungsstörungen, Steroidakne)
- Abbau von Knochengewebe (bis hin zu Osteoporose) und Muskelgewebe (Muskelschwund)
- Magengeschwüre
- Linsentrübung (Katarakt), Glaukom und andere Nebenwirkungen am Auge
- psychische Veränderungen wie Schlafstörungen, Nervosität, Depressionen
Was ist bei der Anwendung von Prednison zu beachten?
Sie dürfen Prednison nicht anwenden, wenn Sie allergisch auf den Wirkstoff reagieren.
Eine Therapie mit Glukokortikoiden wie Prednison erfordert in bestimmten Fällen eine sorgfältige Überwachung. Das gilt zum Beispiel bei schwerem Bluthochdruck, insulinpflichtigem Diabetes mellitus, schwerer Osteoporose, bestehenden Infektionen (wie Herpes-Infektionen), erheblicher Neigung zu Blutgerinnseln (Thrombosen) und aktiven Magen-Darm-Geschwüren.
Bei einer Langzeitbehandlung mit Glukokortikoiden wie Prednison kann der Arzt zur Vorbeugung von Nebenwirkungen weitere Medikamente verordnen. Dazu gehören zum Beispiel Insulin (gegen erhöhten Blutzuckerspiegel bei Diabetes), blutdrucksenkende Mittel (gegen Hypertonie), Protonenpumpenhemmer (gegen Magengeschwüre) sowie Vitamin D und Kalzium (gegen Osteoporose).
Wechselwirkungen
Prednison kann mit anderen Arzneimitteln wechselwirken, was das eigene Wirkprofil oder das der anderen Substanz verändern kann.
So erhöht sich zum Beispiel bei gleichzeitiger Anwendung von nicht-steroidalen Entzündungshemmern und Schmerzmitteln (wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac) das Risiko für Magengeschwüre.
Werden Glukokortikoide wie Prednison zusammen mit Abführmitteln (Laxanzien), harntreibenden Mitteln (Diuretika) oder Amphotericin B (Antipilzmittel) angewendet, steigt das Risiko für einen Kaliummangel (Hypokaliämie).
Barbiturate (zur Narkose und gegen Epilepsie), Rifampicin (Antibiotikum gegen Tuberkulose) und andere Wirkstoffe verstärken den Abbau von Prednison, sodass dessen Dosis eventuell erhöht werden muss.
Die gleichzeitige Anwendung von Aktivkohle (gegen Durchfall und Vergiftungen) oder Colestyramin (Cholesterinsenker) beeinträchtigt die Aufnahme von Glukokortikoiden wie Prednison.
Schwangerschaft und Stillzeit
Prednison darf in der Schwangerschaft angewendet werden, wenn es notwendig ist. Das Gleiche gilt in der Stillzeit – der Wirkstoff geht nur in geringen Mengen in die Muttermilch über. Muss der Mutter wiederholt eine hohe Dosis verabreicht werden, sollte danach jeweils drei bis vier Stunden mit dem Stillen gewartet werden.