Nolotil Kapseln
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Wirkstoff: Metamizol
Metamizol, auch als Novaminsulfon bekannt,gehört zu den wichtigsten Wirkstoffen gegen starke Schmerzen, hohes Fieber und Krämpfe. Der Wirkstoff liegt in Medikamenten als Salz vor (Metamizol-Natrium). Dieses ist sehr gut wasserlöslich und kann deshalb auch bei akuten Krankheitsbeschwerden über eine Infusion als Notfallmedikament verabreicht werden. Es gibt aber unter anderem auch Metamizol-Tropfen und –Tabletten. Hier lesen Sie alles Wichtige über Metamizol.
So wirkt Metamizol
Schmerzen gehören zum lebenswichtigen Schutz- und Warnsystem des menschlichen Körpers. Bei Verletzungen steigt im Gewebe die Konzentration an bestimmten Botenstoffen (Prostaglandine). Binden diese an ihre Andockstellen (Rezeptoren), leitet das Nervensystem Signale an das Gehirn weiter. Diese werden dort verarbeitet und in der Folge empfindet man Schmerzen.
Metamizol wird im Körper in seine eigentlich aktive Form umgewandelt und hemmt als solche die Produktion von speziellen Prostaglandinen hauptsächlich im Gehirn und Rückenmark (Zentrales Nervensystem). Das unterbindet die Schmerzbildung und in der Folge die Schmerzwahrnehmung.
Die fiebersenkende Wirkung von Metamizol beruht auf einer Beeinflussung des Temperaturregulationszentrums im Gehirn.
Das Lösen von Krämpfen (Spasmolyse) kommt vermutlich durch eine Hemmung der Reizweiterleitung an der sogenannten glatten Muskulatur (Magen-Darm-Trakt, Harnwege, Gebärmutter) zustande.
Aufnahme, Abbau und Ausscheidung von Metamizol
Bei einer Aufnahme über den Mund (oral) wird der Wirkstoff Metamizol noch im Darm umgewandelt. Die entstandene wirksame Verbindung wird dann vollständig ins Blut aufgenommen und entfaltet seine maximale Wirkung nach ungefähr eineinhalb Stunden. In der Leber wird die Substanz verstoffwechselt und schließlich über die Niere ausgeschieden.
Wird Metamizol-Natrium über eine Infusion verabreicht, tritt die Wirkung sofort ein. Der weitere Abbau in der Leber und die Ausscheidung über die Niere verlaufen wie bei oraler Einnahme.
Wann wird Metamizol eingesetzt?
Zu den Anwendungsgebieten (Indikationen) von Metamizol gehören:
Starke Schmerzen, einschließlich Tumorschmerzen
Hohes Fieber
So wird Metamizol angewendet
Die übliche Metamizol-Dosierung (oral oder als Infusion) beträgt ungefähr 0,5 bis ein Gramm pro Tag bei Erwachsenen. Bei Bedarf kann die Dosis auf bis zu vier Gramm täglich gesteigert werden. Bei Kindern und Patienten mit einer Leber- oder Nierenfunktionsstörung muss die Dosis reduziert werden.
Welche Nebenwirkungen hat Metamizol?
Der Wirkstoff ist in der Regel gut verträglich. Mögliche Metamizol-Nebenwirkungen sind zum Beispiel allergische Reaktionen der Haut und Blutdruckabfall (Hypotonie). Diese Nebenwirkungen treten gelegentlich auf, also bei 0,1 bis einem Prozent der Behandelten. Seltener kommt es zu einem schweren Mangel an einer bestimmten Untergruppe der weißen Blutkörperchen, den Granulozyten. Mögliche Anzeichen dieser sogenannten Agranulozytose sind plötzliches Fieber, entzündliche Schleimhautveränderungen und Halsschmerzen. Tritt eines dieser Symptome auf, sollte Metamizol-Natrium sofort abgesetzt und das Blutbild durch den behandelnden Arzt kontrolliert werden.
Was ist bei der Einnahme von Metamizol zu beachten?
Gegenanzeigen
Bei Asthma-Patienten kann die Einnahme von Metamizol Asthma-Anfälle auslösen. Sie dürfen deshalb keine Medikamente mit diesem Wirkstoff erhalten. Das Gleiche gilt für Patienten mit einem bestimmten Enzymmangel (Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel) oder Störungen der Knochenmarksfunktion.
Wechselwirkungen
Metamizol kann die Konzentration von Ciclosporin im Blut und somit dessen Wirksamkeit verringern. Deshalb ist bei gleichzeitiger Einnahme der beiden Arzneistoffe Vorsicht geboten. Ciclosporin wird bei Autoimmunerkrankungen sowie nach Organtransplantationen zur Unterdrückung des Immunsystems eingesetzt.
Schwangerschaft und Stillzeit
Auf die Anwendung von Metamizol in der Schwangerschaft und Stillzeit sollte verzichtet werden, da dazu bisher nur sehr wenige Erfahrungen gesammelt wurden. Stattdessen sollte auf besser erprobte Alternativen ausgewichen werden (Paracetamol bei Schmerzen und Fieber, Ibuprofen bei entzündlichen Erkrankungen).
Altersbeschränkungen
Säuglinge unter 3 Monaten oder unter fünf Kilogramm Körpergewicht dürfen den Wirkstoff nicht erhalten, da für eine sichere Behandlung nicht genügend Daten vorliegen.
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