Pantoprazol 40 mg
28 Tabletten
Der Wirkstoff
Pantoprazol gehört als Protonenpumpenhemmer zu den wichtigsten Mitteln gegen Sodbrennen und Magengeschwüre. Häufig wird er auch als Magenschutz zusätzlich zur Behandlung mit bestimmten Schmerzmitteln eingesetzt, die den Magen reizen.
So wirkt Pantoprazol
Der menschliche Magen produziert zur Verdauung der Nahrungsbestandteile Magensäure (der Hauptbestandteil hiervon ist Salzsäure). Damit er sich jedoch nicht selbst verdaut, gibt die Magenschleimhaut zusätzlich ein zähes Sekret ab, welches die Zellen der Schleimhaut vor der aggressiven Säure schützt. Die Schleimhaut in der Speiseröhre ist durch einen Schließmuskel am Mageneingang (Ösophagussphinkter) vor der stark reizenden Magensäure geschützt.
Wenn zu viel Säure gebildet wird und/oder der Schließmuskel nicht richtig funktioniert, kann die Magensäure unter Umständen in die Speiseröhre gelangen und die dortige Schleimhaut angreifen. Es kommt zu Schmerzen (Sodbrennen) und Entzündungsreaktionen (Speiseröhrenentzündung).
Die Magensäure kann außerdem schuld sein, wenn ein bestehendes Magengeschwür nicht oder nur sehr langsam heilt, indem sie das Gewebe ständig reizt.
Protonenpumpenhemmer
Der Wirkstoff Pantoprazol hemmt die sogenannten Protonenpumpen, welche in der Magenschleimhaut für die Ausschüttung der Magensäure verantwortlich sind. Er muss hierfür jedoch über die Blutbahn zum Magen transportiert werden. Erst dort wird er durch die Magensäure in die aktive Wirkform überführt, die dann die Protonenpumpen hemmt. Aus diesem Grund wird Pantoprazol in Form von magensaftresistenten Tabletten eingenommen, die den Wirkstoff erst im Darm freisetzen, wo er ins Blut aufgenommen wird. Daher ist bei der Pantoprazol-Einnahme darauf zu achten, die Tabletten unzerteilt und unzerkaut einzunehmen.
Die Wirkung von Pantoprazol lindert nicht unmittelbar die Beschwerden, sondern wirkt über einige Tage - nach zwei bis drei Tagen ist meist der maximale Effekt erreicht. Dies sollte bei der Selbstmedikation bedacht werden.
Wann wird Pantoprazol angewendet?
Pantoprazol wird angewendet, um die körpereigene Magensäureproduktion zu verringern. Dies ist notwendig bei Sodbrennen, Entzündungen der Speiseröhre durch Aufsteigen der Magensäure (Refluxösophagitis) und zur Förderung der Rückbildung von Magengeschwüren.
Weiterhin sind Kombinationen aus Pantoprazol und Antibiotika üblich zur Behandlung einer Infektion mit dem Bakterium
Helicobacter pylori. Unbehandelt kann der Magenkeim zu Magengeschwüren und sogar Magenkrebs führen.
Pantoprazol wird außerdem oft als Begleittherapie bei der Langzeitbehandlung mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) eingesetzt. Diese Schmerzmittel verursachen oft Magensäure-assoziierte Nebenwirkungen. Pantoprazol kann davor schützen.
Der Protonenpumpenhemmer wird sowohl zur kurzzeitigen Therapie wie auch zur längerfristigen Behandlung angewendet, letztere jedoch nur auf ärztliche Anordnung.
So wird Pantoprazol angewendet
Meist wird Pantoprazol als magensaftresistente Tablette verabreicht, seltener als Injektionslösung.
Die Tablette wird üblicherweise morgens auf nüchternen Magen etwa eine Stunde vor dem Frühstück mit einem Glas Wasser eingenommen. Bei akuten Beschwerden wird in Absprache mit dem Arzt eine zweite Dosis abends eingenommen, eventuell auch mehrere Tabletten auf einmal, wenn eine höhere Pantoprazol-Dosierung notwendig ist.
Welche Nebenwirkungen hat Pantoprazol?
Generell treten bei der Therapie mit Pantoprazol Nebenwirkungen nur relativ selten auf. Bei etwa einem Prozent der Behandelten kommt es zu Kopfschmerzen oder Durchfall.
Besonders bei Langzeiteinnahme des Protonenpumpenhemmers (ein Jahr und länger) sind ein Anstieg der Leberenzymwerte, Vitamin B
12-Mangel, Magnesiummangel und Knochenbrüche (besonders bei älteren Patienten) möglich. Nebenwirkungen wie diese treten auch unter anderen Protonenpumpenhemmern auf.Symptome einer Überdosierung sind beim Menschen nicht bekannt.
Was ist bei der Einnahme von Pantoprazol zu beachten?
Bei Kindern unter 12 Jahren sollte Pantoprazol aufgrund mangelnder Erfahrung nicht angewendet werden.
Während der Schwangerschaft darf Pantoprazol nicht angewendet werden, da der Wirkstoff in Tier-Studien fortpflanzungsgefährdend (reproduktionstoxisch) war. Da Pantoprazol in die Muttermilch übergeht, sollte in der Stillzeit vor der Einnahme ein Arzt befragt werden.
Pantoprazol kann die Aufnahmegeschwindigkeit von anderen Medikamenten verändern. Gerade stark wirksame Medikamente (etwa Opiate wie Morphin) können so ungewohnt schnell aus dem Darm resorbiert werden, was zu höheren Blutspiegeln führt. Deshalb sollte vor der gleichzeitigen Anwendung von Pantoprazol und anderen Medikamenten Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker gehalten werden.