Emconcor 5 mg Bisoprolol
60 Tabletten
Bisoprolol gehört zur Gruppe der Beta-Rezeptoren-Blocker (kurz Betablocker genannt). Diese Wirkstoffe verringern am menschlichen Herzen die Wirkung des Hormons Adrenalin und eignen sich damit zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck (Hypertonie), Herzrasen (Tachykardie), Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und Herzenge (Angina pectoris). Alles Wissenswerte zur Wirkung von Bisoprolol, Nebenwirkungen und Anwendungshinweisen ist im Folgenden zusammengefasst.
So wirkt Bisoprolol
Das Hormon Adrenalin und der Nervenbotenstoff (Neurotransmitter) Noradrenalin bewirken durch das Andocken an die sogenannten Betarezeptoren am Herzen eine Steigerung der Aktivität des Herzmuskels - Herzkraft und Herzfrequenz nehmen zu, die Reizschwelle am Herzen sinkt. Insgesamt bedeutet dies, dass die Pumpleistung des Herzens und der Blutdruck zunehmen. Der Betablocker Bisoprolol besetzt nun diese Rezeptoren, sodass Adrenalin nicht mehr andocken kann. Die Folge ist eine Abschwächung der Adrenalinwirkung: Der Blutdruck sinkt, der Energieverbrauch des Herzens, zusammen mit dem Sauerstoffverbrauch, verringert sich. Die gesamte Herzarbeit wird so ökonomisiert, der Herzmuskel entlastet.
Wann wird Bisoprolol angewendet?
Der Wirkstoff Bisoprolol kommt bei den häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen zum Einsatz. Dazu gehören vor allem Bluthochdruck, Herzenge (Angina pectoris) mit Brustschmerzen, Herzrasen und die chronische Herzschwäche.
Ebenfalls eingesetzt wird der Betablocker (allerdings ohne offizielle Zulassung, sprich im „off-label-use“) bei Migräne, Schilddrüsenüberfunktion und vorbeugend (präventiv) bei Blutungen von Speiseröhrenkrampfadern (Speisröhrenvarizen).
So wird Bisoprolol angewendet
Der Betablocker wird meist in Form seines Salzes als Bisoprololfumarat in Form von Tabletten beziehungsweise Filmtabletten verabreicht. Er ist sowohl als Monopräparat als auch als Kombinationspräparat mit einem Diuretikum (wasserausschwemmendes Medikament - Hydrochlorothiazid) erhältlich. Viele Herzpatienten leiden nämlich an Wassereinlagerungen im Körper (Ödemen), die mithilfe von Diuretika ausgeschwemmt werden können.
Der Arzt legt individuell fest, in welcher Darreichungsform und Dosierung der Betablocker im Einzelfall am vorteilhaftesten ist. Die Dosierung richtet sich in erster Linie nach Art und Schwere der Erkrankung.
Welche Nebenwirkungen hat Bisoprolol?
Die häufigsten Bisoprolol-Nebenwirkungen sind Durchblutungsstörungen, Kopfschmerzen, Blutdruckabfall und stark verlangsamter Herzschlag (Bradykardie). Außerdem kann Bisoprolol zu Herzrhythmusstörungen, Schwindel, neu auftretender oder sich verschlimmernder Schuppenflechte (Psoriasis), einer Verkrampfung der Atemwegsmuskulatur (Bronchospasmus) und Schlafstörungen führen. In seltenen Fällen verursacht der Bisoprolol-Wirkstoff Halluzinationen, Stimmungsschwankungen und Erektionsstörungen. Bei bestehenden Gefäßerkrankungen kann die Anwendung Taubheit und ein Kältegefühl in Armen und Beinen bewirken. Bei Patienten mit Diabetes mellitus kann das Medikament eine auftretende Unterzuckerung (Hypoglykämie) verschleiern.
Wann sollte man Bisoprolol nicht einnehmen?
Kontraindiziert ist die Einnahme von Bisoprolol bei Asthma bronchiale, obstruktiven Lungenerkrankungen (Lungenerkrankungen mit verengten Atemwegen), allen langsamen Formen von Herzrhythmusstörungen, niedrigem Blutdruck, Gefäßerkrankungen in fortgeschrittenem Stadium und Übersäuerung (Azidose) des Blutes. Patienten, die mit Monoaminooxidase (MAO)-Hemmern (etwa gegen Depressionen) behandelt werden, dürfen den Betablocker ebenfalls nicht einnehmen. Das Gleiche gilt für Patienten mit einem Phäochromozytom, einem meist gutartigen Tumor der Nebenniere.
Eine Allergie oder Überempfindlichkeit gegen den Betablocker oder gegen andere Bestandteile des Medikaments sollte vor Beginn der Therapie ausgeschlossen werden.
Vorsicht geboten ist in Kombination mit anderen zentral blutdrucksenkenden Medikamenten (wie Clonidin), Calciumantagonisten (wie Nifedipin) und Medikamenten, die Anwendung bei Herzrhythmusstörungen (wie Lidocain, Amiodaron) finden.
In der Schwangerschaft sollte vor Therapiebeginn eine strenge Risiko-Nutzen-Abwägung durch den Arzt erfolgen, da Bisoprolol die Durchblutung der Plazenta und die Entwicklung des Fötus beeinflussen kann. Die sorgfältige Überwachung der Durchblutung von Gebärmutter und Plazenta muss bei Bisoprolol-Einnahme in jedem Fall stattfinden. Zudem sollten andere Therapieoptionen erwogen werden.
Ob Bisoprolol in die Muttermilch übertritt, ist nicht bekannt. Falls eine Einnahme in der Stillzeit unbedingt notwendig ist, sollte vorher abgestillt werden.
Bei älteren Patienten sollte die Bisoprolol-Dosierung so gering wie möglich gehalten werden; bei Kindern liegt keine Therapieerfahrung vor.
Alkohol kann die blutdrucksenkende Wirkung von Bisoprolol verstärken.
Die Dosis von Bisoprolol sollte zunächst niedrig angesetzt und im kontrollierten Verlauf bei Bedarf erhöht werden. Möchte man Bisoprolol absetzen, sollte der Wirkstoff auch wieder langsam vom Arzt herunterdosiert werden. Abruptes Absetzen kann nämlich gefährliche Blutdruckspitzen auslösen (sogenannter „Rebound-Effekt“).
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