Ludiomil 25 mg
Wirkstoff: Maprotilin30 Filmtabletten
Wirkung
Ludiomil 25 mg enthält den Wirkstoff Maprotilin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Ludiomil 25 mg.
Maprotilin dient der Behandlung von Depressionen und Angststörungen. Es soll depressiven Verstimmungen entgegenwirken und Erregungs- und Angstzustände lindern.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Maprotilin sind vertiefende Informationen verfügbar:
- Depressionen
- Angststörungen
- depressive Erkrankungen
Dosierung
Die Dosierung und Dauer der Anwendung müssen der individuellen Reaktionslage, dem Anwendungsgebiet und der Schwere der Erkrankung angepasst werden. Während der Behandlung mit Ludiomil sind die Patienten ärztlich zu überwachen. Dabei sollte die Dosis so gering wie möglich gehalten werden, wenngleich der gesamte zur Verfügung stehende Dosierungsbereich ausgenutzt werden kann. Die Einleitung der Therapie ist durch eine schrittweise Dosissteigerung und die Beendigung durch langsame Verringerung der Dosis vorzunehmen. Während die beruhigende Wirkung meist unmittelbar in den ersten Tagen einsetzt, ist die stimmungsaufhellende Wirkung in der Regel erst nach ein bis drei Wochen zu erwarten.
Zur ambulanten Behandlung depressiver Erkrankungen wird eine Anfangsdosis von 25 Milligramm (eine Tablette Ludiomil 25 mg) bis 75 Milligramm Maprotilinhydrochlorid (drei Tabletten Ludiomil 25 mg) pro Tag empfohlen. Die Tagesdosis kann auch als abendliche Einmaldosis verabreicht werden. Die Dosis kann, abhängig von der Wirksamkeit und Verträglichkeit, nach zwei Wochen um 25 Milligramm Maprotilinhydrochlorid pro Tag schrittweise erhöht und auf bis zu 150 Milligramm Maprotilinhydrochlorid pro Tag bis zum Wirkungseintritt gesteigert werden.
Die maximale Tagesdosis bei ambulanten Patienten beträgt 150 Milligramm Maprotilinhydrochlorid, bei stationären Patienten 225 Milligramm Maprotilinhydrochlorid.
Nach der Rückbildung des depressiven Syndroms ist die Dosis schrittweise auf eine tägliche Erhaltungsdosis von 25 Milligramm bis 50 Milligramm Maprotilinhydrochlorid zu verringern.
Ältere Patienten benötigen oft eine deutlich geringere Dosis und zeigen schon häufig bei der Hälfte der üblichen Tagesdosis einen zufriedenstellenden Behandlungseffekt.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Hypromellose
- Lactose 1H2O
- Magnesiumstearat
- Maisstärke
- Talkum
- Titandioxid (E 171)
- Calciumhydrogenphosphat 2H2O
- Copovidon
- Croscarmellose-Natrium
- Eisenoxid gelb (E 172)
- Eisenoxid rot (E 172)
- Macrogol 4000
- Polysorbat 80
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Müdigkeit, Benommenheit, Kopfschmerzen, Schwindel, Unruhe, Erregungszustände, Muskelzittern (Tremor), trockener Mund, Verstopfung, Sehstörungen, eingeschränkter Tränenfluss, Probleme beim Wasserlassen (Miktionsstörungen).
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Angststörungen, Verwirrtheit, Bewusstseinstrübung, Alpträume, gesteigerte Aggressivität, übertriebene Hochstimmung (Manie), Schlafstörungen, eingeschränktes Konzentrations- und Leistungsvermögen, Sprachstörungen, Muskelschwäche, unwillkürliche Bewegungen wie Zuckungen oder Tics (Dyskinesie), verstärktes Schwitzen, gesteigerter Appetit, Gewichtszunahme, Blutdruckschwankungen, Blutdruckabfall beim Aufstehen aus der liegenden Position, beschleunigter Herzschlag (Tachykardie), Herzrhythmusstörungen, kurzzeitige Bewusstlosigkeit, Kribbeln und Taubheitsgefühl in Händen und Füßen, gesteigerte Lichtempfindlichkeit der Haut, punktförmige Hautblutungen, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall.
Seltene Nebenwirkungen:
Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme), Auftreten oder Verstärung einer Herzmuskelschwäche, Blutbildungsstörungen im Knochenmark, Mangel an weißen Blutkörperchen (Leukopenie) oder Blutplättchen (Thrombozytopenie), Störungen der Bewegungskoordination, Bluthochdruck, erhöhter Augeninnendruck, Störungen der Leberfunktion, Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschläge, Gefäßentzündungen, Schwellungen durch Flüssigkeitsaustritt aus Blutgefäßen (Angioödeme), Fieber, Juckreiz).
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Selbstmordgedanken, Krampfanfälle, Symptome der Schizophrenie, schwere Blutbildveränderungen (Agranulozytose), Erektionsstörungen, Störungen des Geschmacksempfindens, Ohrgeräusche (Tinnitus), Haarausfall, Spannungsgefühl in der Brust, Brustvergrößerung, eventuell mit Milchabsonderung.
Besonderheiten:
Nicht immer lassen sich Wirkstoff-bedingte Nebenwirkungen und Symptome der Depression(wie beispielsweise Müdigkeit, Unruhe, Angst) sicher voneinander unterscheiden.
Bei älteren Patienten wird der Wirkstoff oft langsamer abgebaut als bei jüngeren Menschen, dadurch können Nebenwirkungen verstärkt auftreten. In diesem Fall sollte die Dosis verringert werden.
Insbesondere die häufigen Nebenwirkungen lassen nach einigen Wochen der Behandlung zumeist nach.
Bei Personen mit Schilddrüsenüberfunktion oder Herzerkrankungen können unerwünschte Wirkungen auf das Herz und die Blutgefäße verstärkt auftreten.
Der Wirkstoff sollte nicht abrupt abgesetzt werden, da es sonst häufig zu gesteigerter Unruhe, Schweißausbrüchen, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall und Manie kommen kann.
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Behandlung mit Maprotilin und MAO-Hemmern kann zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen und muss unterbleiben.
Die zeitgleiche Therapie mit weiteren tri- oder tetrazyklischen Antidepressiva kann eine gegenseitige Wirkungssteigerung zu Folge haben und das Risiko für unerwünschte Wirkungen erhöhen.
Neuroleptika, Methylphenidat und Cimetidin verstärken die Wirkung von Maprotilin. Die gleichzeitige Behandlung mit Neuroleptika (insbesondere mit Phenothiazin-haltigen Medikamenten) erhöht zudem das Risiko für Krampfanfälle.
Barbiturate, Phenytoin und Carbamazepin fördern den Abbau und mindern die Wirksamkeit von Maprotilin. Im Gegenzug wird die Wirkung von Phenytoin und Carbamazepin verstärkt.
Maprotilin steigert den dämpfenden Effekt von Schlaf- und Beruhigungsmitteln sowie von Alkohol. Weiterhin erhöht Maprotilin die Wirksamkeit von Anticholinergika.
Die Wirkung von Alpha-Sympathomimetika wird durch Maprotilin verstärkt, häufige Kontrollen von Herzfunktion und Blutdruck sind notwendig.
Die gleichzeitige Einnahme von Schilddrüsenhormonen erhöht das Risiko für unerwünschte Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System.
Bei gleichzeitiger Gabe von Maprotilin mit oralen Antidiabetika oder Insulin kann deren blutzuckersenkende Wirkung zunehmen. Insbesondere zu Behandlungsbeginn sind häufige Blutzucker-Kontrollen erforderlich.
Die Wirksamkeit blutdrucksenkender Mittel wie Clonidin, Guanethidin und Reserpin wird durch Maprotilin abgeschwächt.
Die zeitgleiche Behandlung mit Herzglykosiden und Antiarrhythmika wie Amiodaron-Hydrochlorid oder Chinidin erhöht das Risiko für Herzrhythmusstörungen.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Maprotilin und Antikoagulantien kann deren gerinnungshemmende Wirkung verstärkt werden. Daher muss die Blutgerinnung regelmäßig kontrolliert werden.
Gegenanzeigen
Maprotilin darf nicht angewendet werden bei:- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und andere tri- und tetrazyklische Antidepressiva,
- Missbrauch von Psychopharmaka oder Alkoholabhängigkeit,
- akuten Vergiftungen mit Beruhigungs- oder Schlafmitteln, opioiden Schmerzmitteln oder Alkohol,
- Psychosen oder Manie,
- schweren Störungen der Leber- oder Nierenfunktion,
- unbehandelter Epilepsie oder einer Neigung zu Krampfanfällen,
- schweren Herzrhythmusstörungen oder unmittelbar nach einem Herzinfarkt,
- starken Störungen der Blutdruckregulation,
- Verengungen im Magen-Darm-Kanal (zum Beispiel Pylorusstenose),
- Darmlähmungen oder Darmverschluss (Ileus),
- einer Prostatavergrößerung mit Harnabflussstörung (Restharnbildung),
- erhöhtem Augeninnendruck (Grüner Star),
- gleichzeitiger oder weniger als zwei Wochen zurückliegender Behandlung mit MAO-Hemmern.
- leicht eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion,
- Prostatavergrößerung ohne Harnabflussstörung,
- Störungen der Blutbildung im Knochenmark oder krankhaft verändertem Blutbild,
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
- Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus oder Schilddrüsenüberfunktion.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Der Wirkstoff sollte während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägung durch den Arzt eingesetzt werden, da eine Schädigung des Ungeborenen nicht auszuschließen ist.
Maprotilin tritt in die Muttermilch über und kann die Gesundheit sowie die Entwicklung des Säuglings beeinträchtigen. Ist die Behandlung der Mutter erforderlich, sollte sie zuvor abstillen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Da zur Anwendung bei Kindern keine ausreichenden Erkenntnisse vorliegen, sollten Maprotilin-haltige Präparate bei Kindern und Jugendlichen nicht zum Einsatz kommen.
Warnhinweise
- Aufgrund von Müdigkeit und Benommenheit kann das Reaktionsvermögen so weit eingeschränkt sein, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind.
- Bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind regelmäßige Kontrollen von Blutdruck und Herzfunktion notwendig.
- Treten während der Behandlung Fieber, Grippe-ähnliche Symptome, Entzündungen der Mundschleimhaut oder des Zahnfleisches auf, ist der Arzt zu verständigen.
- Schwer Depressive und junge Erwachsene unter 30 Jahren haben ein erhöhtes Selbstmordrisiko und sind daher besonders sorgfältig zu überwachen.
- Ältere Patienten benötigen oft eine deutlich geringere Dosis und zeigen schon häufig bei der Hälfte der üblichen Tagesdosis einen zufriedenstellenden Behandlungseffekt.
- Zahnstatusüberwachung wegen Karies bei Langzeitbehandlung.
- Blutbildkontrollen bei Fieber, grippalen Infekten und Angina.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
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