Tamoxifeno 20 mg
60 Tabletten
Wirkstoff: Tamoxifen
Tamoxifen ist ein antitumoraler Wirkstoff aus der Gruppe der Antiöstrogene, der zur Vorbeugung und Behandlung von Brustkrebs eingesetzt wird. Die Effekte beruhen auf dem Antagonismus an Östrogen-Rezeptoren. Tamoxifen entfaltet an einigen Geweben auch östrogenagonistische Wirkungen. Die Tabletten werden einmal täglich zur selben Tageszeit und unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Erschöpfung, Müdigkeit, Flüssigkeitsretention, Hautausschläge, Hitzewallungen, Übelkeit, Vaginalblutungen und Vaginalausfluss. Tamoxifen ist ein Prodrug und ein Substrat von CYP-Isoenzymen. Deshalb ist es anfällig für Arzneimittel-Wechselwirkungen und interindividuelle Unterschiede der Biotransformation.
Wirkungen
Tamoxifen hat zwei Eigenschaften, es ist je nach Gewebe entweder östrogenantagonistisch oder östrogenagonistisch. Auf das Brustgewebe wirkt es als Antagonist, auf die Gebärmutterschleimhaut, die Knochen und die Blutlipide hingegen als Agonist. Tamoxifen wird deshalb auch als SERM bezeichnet (Selective Estrogen Receptor Modulator). Die Effekte beruhen auf der kompetitiven Bindung an intrazelluläre Östrogen-Rezeptoren. Tamoxifen resp. seine Metaboliten haben eine lange Halbwertszeit von bis zu 14 Tagen.
Indikationen
Zur Behandlung von Brustkrebs (adjuvante Therapie, palliative Therapie). In einigen Ländern ist Tamoxifen auch zur Brustkrebsvorbeugung bei Hochrisikopatientinnen zugelassen.
Dosierung
Gemäß der Fachinformation. Die Tabletten werden einmal täglich zur selben Tageszeit und unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Für die adjuvante Therapie wird eine Behandlungsdauer von fünf Jahren empfohlen.
Missbrauch
Tamoxifen kann als Dopingmittel missbraucht werden. Für Leistungssportler ist es während und außerhalb von Wettkämpfen verboten.
Kontraindikationen
Tamoxifen ist bei einer Überempfindlichkeit, bei Kindern und Jugendlichen und aufgrund fruchtschädigender Eigenschaften während der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert. Die vollständigen Vorsichtsmaßnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
Unerwünschte Wirkungen
Mögliche Nebenwirkungen entstehen in erster Linie aufgrund der östrogenen und antiöstrogenen Effekte. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Erschöpfung, Müdigkeit, Flüssigkeitsretention, Hautausschläge, Hitzewallungen, Übelkeit, Vaginalblutungen und Vaginalausfluss. Zu den möglichen schwerwiegenden Nebenwirkungen zählen unter anderem:
- Endometriumkarzinome
- Blutbildstörungen wie eine Anämie, Thrombozytopenie, Leukopenie, Neutropenie, Agranulozytose
- Thromboembolische Ereignisse
- Sehstörungen
- Lebererkrankungen
- Schwere Hautausschläge
Wechselwirkungen
Als Hormonrezeptormodulator kann Tamoxifen potenziell die Wirkung anderer Hormonpräparate beeinflussen. Insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von Estrogenen mit Tamoxifen kann eine wechselseitige Wirkungsabschwächung beobachtet werden. Auch die Wirkung des Aromataseinhibitors Letrozol wird bei gleichzeitiger Einnahme abgeschwächt.
Tamoxifen beeinflusst die Wirkung von Thrombozytenaggregationshemmern und Antikoagulanzien.