Sumial 40 mg
50 Tabletten
Wirkstoff:
Propranolol
Wirkung
Propranolol senkt den Blutdruck bei Bluthochdruck und koronarer Herzkrankheit.
Der Wirkstoff führt zu einer Verlangsamung und Rhythmisierung der Herzschläge bei schnellen Herzrhythmusstörungen. Auch Herzrhythmusstörungen, die durch körperliche Belastung, Narkosen oder Sympathomimetika (eine Gruppe von das Nervensystem anregenden Medikamenten) ausgelöst wurden, lassen sich mit Propranolol behandeln. Außerdem wird Propranolol bei Herzbeschwerden ohne erkennbare organische Ursache, wie dem hyperkinetischen Herzsyndrom, eingesetzt. Zudem lässt sich mit dem Wirkstoff durch Ausschaltung des Risikofaktors Bluthochdruck einem erneuten Herzinfarkt sowie Anfällen der Herzenge (Angina Pectoris) vorbeugen. Propranolol kann die Auswirkungen einer Schilddrüsenüberfunktion auf das Herz ausgleichen.
Der Wirkstoff wird in der vorbeugenden Behandlung bei Migräne, bei Zittern ohne bekannte Ursache (essentiellem Tremor) und bei Angststörungen eingesetzt.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von
Propranolol sind vertiefende Informationen verfügbar:
- Migräne
- Bluthochdruck
- Herzrhythmusstörungen
- Herzinfarkt
- Angststörungen
- Schilddrüsenüberfunktion
- Herzmuskelschwäche
- Angina pectoris
- Herz- und Kreislauf-Beschwerden
Weitere Informationen
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Betablocker, Blutdrucksenker, zu welcher der Wirkstoff Propranolol gehört.
Dosierung
Die Dosierung der Tabletten wird vom Arzt individuell in Abhängigkeit von dem zu behandelnden Krankheitsbild und dem Therapie-Erfolg eingestellt.
Bluthochdruck
Die Behandlung wird mit zwei- bis dreimal täglich einer Tablette begonnen (entsprechend 80 bis 120 Milligramm Propranolol-Hydrochlorid pro Tag). Falls erforderlich, kann der Arzt die Dosierung bis auf zweimal vier Tabletten steigern.
Koronare Herzkrankheit, Herzrasen
Zu Anfang wird täglich dreimal eine Tablette eingenommen. Falls erforderlich, kann der Arzt die Dosis auf zwei- bis dreimal täglich zwei Tabletten steigern. Die optimale Dosis für die Dauertherapie muss individuell festgelegt werden.
Angststörung, Zittern ohne erkennbare körperliche Ursache, Migräne-Vorbeugung
Die übliche Anfangsdosis liegt bei zwei- bis dreimal täglich einer Tablette. Die Dosierung sowie die Zeitabstände zwischen den Gaben muss bei diesen Anwendungsgebieten vom Arzt individuell ermittelt werden.
Die Tabletten sind unzerkaut mit Flüssigkeit einzunehmen.
Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt. Soll die Behandlung nach längerer Anwendung unterbrochen oder beendet werden, sollte dies mit langsam verminderter Dosis geschehen. Ein plötzliches Absetzen kann zum Wiederaufflammen der Beschwerden führen.
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Müdigkeit, Schwindelgefühl, Benommenheit, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Nervosität, Schwitzen, Schlafstörungen, Depressionen, Albträume, Halluzinationen, Missempfindungen, Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit und Erbrechen, Verstopfung, Durchfall, Blutdruckabfall, Herzstolpern, Herz-Erregungsleitungsstörungen, Herzmuskelschwächen-Verstärkung, Hautreaktionen, Rötung, Juckreiz, Exantheme, Haarausfall.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Muskelschwäche (Myasthenia gravis-ähnlich), Mundtrockenheit, Tränenfluss-Verminderung, Bindehautentzündung, Blutbildveränderungen (Blutplättchen-Verminderung), Einblutungen in die Haut.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Verstärkung einer bestehenden Myasthenia gravis, Angina Pectoris-Verstärkung, Missempfindungs-Verstärkung, Schuppenflechte, Schuppenflechten-Verstärkung, kombinierte Hornhautentzündung und Bindehautentzündung, Sehstörungen, Gelenkschmerzen, Zuckererkrankung-Verschlimmerung (Diabetes mellitus), Leberwerterhöhung, Libidoverringerung, Potenzstörungen, bei bestehenden Nierenerkrankungen: Nierenfunktions-Verschlechterung.
Besonderheiten:
Durch die Beta-2-Wirkung kann es besonders bei Patienten mit einem empfindlichen Bronchialsystem, zum Beispiel bei Asthma, zu einer Verengung der Atemwege und damit zu Atemnot kommen.
Bei Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion können die Symptome schneller Herzschlag und Zittern überdeckt werden. Nach längerem strengen Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es zu Unterzuckerung kommen, außerdem können Störungen im Fettstoffwechsel auftreten.
Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Anwendung mit Insulin oder anderen Wirkstoffen zur Behandlung von Zuckerkrankheit kann Propranolol deren Wirkung verstärken oder verlängern. Warnzeichen einer Unterzuckerung wie Herzrasen und Muskelzittern (Tremor) können so abgemildert werden, dass sie nicht mehr als Krankheitszeichen erkennbar sind (Verschleierung). Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
Propranolol kann die Wirkung von anderen blutdrucksenkenden Wirkstoffen verstärken und deswegen zu einem übermäßigen Blutdruckabfall führen. Das gilt zum Beispiel für die Anwendung zusammen mit anderen Betablockern sowie mit tri- und tetrazyklischen Antidepressiva, Schlafmitteln (Barbituraten), Wirkstoffen zur Wasserausscheidung (Diuretika), blutgefäßerweiternden Mitteln (Vasodilatatoren), Narkosemitteln (Narkotika) und Nitroglycerin. In ähnlicher Weise kann Propranolol die Wirkung von Mitteln gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika) verstärken.
Wird Propranolol mit Herzglykosiden sowie im Gehirn wirkenden blutdrucksenkenden Wirkstoffen wie Reserpin, Methyldopa, Guanfacin und Clonidin kombiniert, kann es zu einem stärkeren Absinken der Herzfrequenz und zu einer Verzögerung der Reizleitung am Herzen kommen.
Die gleichzeitige Anwendung von Propranolol mit den Stresshormonen Noradrenalin oder Adrenalin kann einen sehr starken und schnellen Blutdruckanstieg hervorrufen. Bei MAO-Hemmern (gegen Depressionen) wird der gleiche Effekt durch den verminderten Abbau von Propranolol-HCl hervorgerufen. Auch die Einnahme von Cimetidin aus der Gruppe der H2-Rezeptorenblocker verstärkt die Wirkung von Propranolol.
Indometacin aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika kann die blutdrucksenkende Wirkung von Propranolol vermindern.
Für den Fall, dass Propranolol vor Eingriffen in Narkose oder vor der Anwendung muskelentspannender Medikamente (zum Beispiel zur künstlichen Beatmung) nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung informiert werden.
Gegenanzeigen
Propranolol darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Betablocker sowie bei Herzmuskelschwäche, verlangsamtem Herzschlag (Ruhepuls vor Behandlungsbeginn unter 50 Schlägen pro Minute) und erniedrigtem Blutdruck (Hypotonie).
Die Anwendung verbietet sich ebenso bei einem Herz-Kreislauf-Schock sowie bei schweren Erkrankungen des Reizleitungssystems des Herzens (wie AV-Block II. oder III. Grades, Sinusknoten-Syndrom).
Der Wirkstoff darf nicht angewendet werden bei schweren Durchblutungsstörungen der Arme und Beine. Gleiches gilt für eine Überempfindlichkeit des Bronchialsystems (wie beispielsweise bei Asthma).
Mit MAO-Hemmern gegen Depressionen darf Propranolol nicht kombiniert werden. Auch bei Stoffwechselübersäuerung (Acidose) ist die Anwendung untersagt.
Nur unter besonderer Vorsicht und strenger ärztlicher Kontrolle darf Propranolol eingesetzt werden bei schwachen Reizleitungsstörungen am Herzen (AV-Block I. Grades), bei Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) mit stark schwankenden Blutzuckerwerten oder nach längerem strengen Fasten. Auch schwere körperliche Belastung, Schwangerschaft und Stillzeit sowie eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion bedürfen besonderer ärztlicher Vorsicht.
Diese ärztliche Vorsicht ist auch bei Patienten mit Phäochromozytom sowie bei Schuppenflechte (Psoriasis) erforderlich, auch wenn diese nur bei einem Familienmitglied vorgekommen ist. Gleiches gilt für den Einsatz des Wirkstoffs, wenn schon einmal schwere Überempfindlichkeitsreaktionen gegen ein Medikament aufgetreten sind.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Propranolol sollte während der Schwangerschaft nur in dringenden Fällen angewendet werden. Es kann beim Ungeborenen zur Wachstumsverzögerung kommen. Außerdem können vorzeitige Wehen auftreten.
Der Wirkstoff sollte spätenstens 48 bis 72 Stunden vor einer Geburt unter ärztlicher Überwachung abgesetzt werden.
Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über. Säuglinge sollten daher in der Stillzeit ärztlich überwacht werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Propranolol sollte bei Kindern nicht angewendet werden.
Warnhinweise
- Das Medikament kann die Reaktionsfähigkeit so beeinträchtigen, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind.
- Nierenfunktion und Leberwerte sollten während der Behandlung mit dem Medikament regelmäßig kontrolliert werden.
- Kontaktlinsenträger müssen den möglicherweise durch das Medikament verringerten Tränenfluss beachten.
- Bei Zuckerkrankheit sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
- Das Medikament kann in Einzelfällen zu allergischen Reaktionen führen.
- Vor einer Narkose sollte der Narkosearzt über die Behandlung mit dem Medikament informiert werden.
- Eine Behandlung mit dem Medikament darf nicht plötzlich abgebrochen, sondern sollte mit verminderter Dosierung "ausgeschlichen" werden.
- Das Medikament ist in der Originalverpackung lagern, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.